28 ➔ INHALT Durstige Jungbäume nachhaltig bewässern Bäume brauchen im Winter zwar kein extra Wasser, aber Planung und Pflanzung erfolgen jetzt – und zunehmend trockene Perioden in heißen Sommern gefährden frisch gepflanzte Bäume. Dieses Problem ist inzwischen in der wissenschaftlichen Fachwelt angekommen. Die einstimmige Forderung lautet: Wasser, Wasser und noch einmal Wasser nach der Neupflanzung. Nicht ohne Grund: Bei der Entnahme in der Baumschule hat der Baum 80 Prozent seiner Wurzeln verloren. Er hat also zuerst einmal Durst – und sonst nichts. Deshalb empfehlen neuere Richtlinien wie die FLL-Empfehlung für Baumpflanzung 2015 bei einem 25er Baum eine 8 bis 16 Mal zu wiederholende Wässerung mit 100 Liter pro Einsatz – und das fünf Jahre lang. Somit gehört auch in unseren Breitengraten ein koordiniertes Wassermanagement zur professionellen Handlungsweise der Pflanzung. Schnelles und sicheres Anwachsen KEINE STABILE WASSERGABE Die herkömmliche Lösung (und dafür war die Wassermenge ermittelt) war der aus anstehender Erde aufgehäufelte Gießrand. Allerdings ist dieser kaum in der Lage, die benötigte Wassermenge von 100 Liter dem Ballen selbst zur Verfügung zu stellen. Häufig versickert so das Wasser um den Ballen herum im durchlässigen Substrat. Bei einem 60er Ballen müsste der Gießrand 35 cm hoch sein, um 100 Liter aufnehmen zu können. Bildquelle: arboa e.K. tree safety GALABAU PRAXIS OKTOBER 2020
03 29 Biologisch und statisch schnell autark Hinzu kommen weitere Unwägbarkeiten mit dem Gießrand aus Erde: Erosion in Folge von Überflutung durch den Bewässerer oder Niederschlag und Betreten durch Tiere vermindern mit der Zeit die geschlossene Randhöhe und damit die aufnehmbare Wassermenge. Mit dieser Lösung ist keine über das Jahr stabile Wassergabe in ausreichender Menge gewährleistet. Folglich kommt es trotz intensiver Bemühungen zum Verlust von der Bäumen. GROSSE BEREICHE NICHT ERFASST Somit rücken Gießränder in den Fokus, die über die Zeit stabil das Wasser gezielt dort hinleiten, wo es benötigt wird. Zuerst sollten die gesamten Wurzeln des Ballens vor der Austrocknung bewahrt werden. Tröpfchenbewässerungen (und hier sind einige Lösungen auf dem Markt) leisten das nach eigener Erfahrung und Forschungen im Weinbau nicht. Die Bewässerung erfolgt hier nämlich säulenförmig nach unten. Bei humosem Sandboden dürfte die feuchte Säule schlanker sein als bei lehmigem Ballen mit mehr horizontalem Ausgleich. Die Folge: Der Baum kommt zwar durch den heißen Sommer, aber große Bereiche der Wurzeln, besonders die feinen äußeren, wurden nicht erfasst und könnten vertrocknen. Der Baum mickert trotz Wässerung in der nächsten Wachstumsperiode. Ganz anders mit Gießrändern, die nach FLL-Richtlinie mit dem Ballen abschließen. Dann profitieren zuerst der gesamte Wurzelballen und dann der durch die Wurzel zu erschließende Bereich. GIESSVORGANG BESCHLEUNIGEN Zur Baumpflanzung gehört untrennbar dazu, das Anwachsen möglichst rasch und sicher zu gewährleisten. Im Rahmen der Erderwär- GALABAU PRAXIS OKTOBER 2020
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28 ➔ INHALT Durstige Jungbäume nachhaltig bewässern Bäume brauchen im Winter zwar kein extra Wasser, aber Planung und Pflanzung erfolgen jetzt – und zunehmend trockene Perioden in heißen Sommern gefährden frisch gepflanzte Bäume. Dieses Problem ist inzwischen in der wissenschaftlichen Fachwelt angekommen. Die einstimmige Forderung lautet: Wasser, Wasser und noch einmal Wasser nach der Neupflanzung. Nicht ohne Grund: Bei der Entnahme in der Baumschule hat der Baum 80 Prozent seiner Wurzeln verloren. Er hat also zuerst einmal Durst – und sonst nichts. Deshalb empfehlen neuere Richtlinien wie die FLL-Empfehlung für Baumpflanzung 2015 bei einem 25er Baum eine 8 bis 16 Mal zu wiederholende Wässerung mit 100 Liter pro Einsatz – und das fünf Jahre lang. Somit gehört auch in unseren Breitengraten ein koordiniertes Wassermanagement zur professionellen Handlungsweise der Pflanzung. Schnelles und sicheres Anwachsen KEINE STABILE WASSERGABE Die herkömmliche Lösung (und dafür war die Wassermenge ermittelt) war der aus anstehender Erde aufgehäufelte Gießrand. Allerdings ist dieser kaum in der Lage, die benötigte Wassermenge von 100 Liter dem Ballen selbst zur Verfügung zu stellen. Häufig versickert so das Wasser um den Ballen herum im durchlässigen Substrat. Bei einem 60er Ballen müsste der Gießrand 35 cm hoch sein, um 100 Liter aufnehmen zu können. Bildquelle: arboa e.K. tree safety GALABAU PRAXIS OKTOBER 2020
03 29 Biologisch und statisch schnell autark Hinzu kommen weitere Unwägbarkeiten mit dem Gießrand aus Erde: Erosion in Folge von Überflutung durch den Bewässerer oder Niederschlag und Betreten durch Tiere vermindern mit der Zeit die geschlossene Randhöhe und damit die aufnehmbare Wassermenge. Mit dieser Lösung ist keine über das Jahr stabile Wassergabe in ausreichender Menge gewährleistet. Folglich kommt es trotz intensiver Bemühungen zum Verlust von der Bäumen. GROSSE BEREICHE NICHT ERFASST Somit rücken Gießränder in den Fokus, die über die Zeit stabil das Wasser gezielt dort hinleiten, wo es benötigt wird. Zuerst sollten die gesamten Wurzeln des Ballens vor der Austrocknung bewahrt werden. Tröpfchenbewässerungen (und hier sind einige Lösungen auf dem Markt) leisten das nach eigener Erfahrung und Forschungen im Weinbau nicht. Die Bewässerung erfolgt hier nämlich säulenförmig nach unten. Bei humosem Sandboden dürfte die feuchte Säule schlanker sein als bei lehmigem Ballen mit mehr horizontalem Ausgleich. Die Folge: Der Baum kommt zwar durch den heißen Sommer, aber große Bereiche der Wurzeln, besonders die feinen äußeren, wurden nicht erfasst und könnten vertrocknen. Der Baum mickert trotz Wässerung in der nächsten Wachstumsperiode. Ganz anders mit Gießrändern, die nach FLL-Richtlinie mit dem Ballen abschließen. Dann profitieren zuerst der gesamte Wurzelballen und dann der durch die Wurzel zu erschließende Bereich. GIESSVORGANG BESCHLEUNIGEN Zur Baumpflanzung gehört untrennbar dazu, das Anwachsen möglichst rasch und sicher zu gewährleisten. Im Rahmen der Erderwär- GALABAU PRAXIS OKTOBER 2020
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03 29 Biologisch und statisch schnell autark Hinzu kommen weitere Unwägbarkeiten mit dem Gießrand aus Erde: Erosion in Folge von Überflutung durch den Bewässerer oder Niederschlag und Betreten durch Tiere vermindern mit der Zeit die geschlossene Randhöhe und damit die aufnehmbare Wassermenge. Mit dieser Lösung ist keine über das Jahr stabile Wassergabe in ausreichender Menge gewährleistet. Folglich kommt es trotz intensiver Bemühungen zum Verlust von der Bäumen. GROSSE BEREICHE NICHT ERFASST Somit rücken Gießränder in den Fokus, die über die Zeit stabil das Wasser gezielt dort hinleiten, wo es benötigt wird. Zuerst sollten die gesamten Wurzeln des Ballens vor der Austrocknung bewahrt werden. Tröpfchenbewässerungen (und hier sind einige Lösungen auf dem Markt) leisten das nach eigener Erfahrung und Forschungen im Weinbau nicht. Die Bewässerung erfolgt hier nämlich säulenförmig nach unten. Bei humosem Sandboden dürfte die feuchte Säule schlanker sein als bei lehmigem Ballen mit mehr horizontalem Ausgleich. Die Folge: Der Baum kommt zwar durch den heißen Sommer, aber große Bereiche der Wurzeln, besonders die feinen äußeren, wurden nicht erfasst und könnten vertrocknen. Der Baum mickert trotz Wässerung in der nächsten Wachstumsperiode. Ganz anders mit Gießrändern, die nach FLL-Richtlinie mit dem Ballen abschließen. Dann profitieren zuerst der gesamte Wurzelballen und dann der durch die Wurzel zu erschließende Bereich. GIESSVORGANG BESCHLEUNIGEN Zur Baumpflanzung gehört untrennbar dazu, das Anwachsen möglichst rasch und sicher zu gewährleisten. Im Rahmen der Erderwär- GALABAU PRAXIS OKTOBER 2020
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